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„Norton Crypto“: Ether schürfen mit Antiviren-Software

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Nortonlifelock spendiert seiner Security-Suite "Norton 360" ein überraschendes Feature: Man soll darüber Kryptogeld gen seinem Rechner minen können.


    "Norton Crypto": Ether schürfen mit Antiviren-Software


    "Norton Crypto": Ether schürfen mit Antiviren-Software

(Bild: Nortonlifelock)

Von

  • Axel Kannenberg

Sicherheitssoftware-Hersteller Nortonlifelock erweitert seine "Norton 360"-Suite um eine Funktion für das Kryptogeld-Mining der Währung Ether. Das Mining-Feature solle ab heutigen Donnerstag zunächst ausgewählten Nutzerinnen und Nutzern zugänglich gemacht werden, die sich für das "Early-Adopter"-Programm angemeldet haben.

Wer vom heimischen Rechner aus nach Kryptogeld schürft, hat oft das Problem, dass das installierte Antiviren-Programm die Ausführung von Mining-Software blockiert. Üblicherweise muss dann die Schürf-Anwendung in eine Ausnahmeliste eingetragen werden, damit sie nicht mehr der Überwachung unterliegt. Das liegt daran, dass Miner oft als Komponenten verdeckter Malware auf fremden PCs für kriminelle Hacker schürfen.

Nortonlifelock macht dieses Problem zu einem Verkaufsargument für das neue Feature: Schürfwillige müssten nicht mehr riskieren, dass auf ihren Rechnern ohne Aufsicht des Virenwächters der Code eines eventuell zweifelhaften Mining-Tools ausgeführt werde.

Als weiteres angebliches Sicherheitsrisiko hat das Unternehmen ausgemacht, dass die Private Keys der frisch erlangten Coins im Speicher des heimischen Rechners aufbewahrt werden, der aber ausfallen könne. Stattdessen biete man die "Norton Crypto Wallet", die auf Servern des Unternehmens läuft. Das heißt dann wohl, dass man sein Kryptogeld komplett Norton anvertrauen soll. Dabei ist zu beachten: Nur wer auch selber über die privaten Schlüssel verfügt, hat die wirkliche Kontrolle über das Kryptoguthaben. In der Szene kennt man das Sprichwort "Not your keys, not your coins".

Weitere technische Details führt die Pressemitteilung des Unternehmens nicht aus. Insbesondere auch, ob und wie Norton mit diesem Dienst selbst Geld verdienen will, blieb offen. Denkbar wäre zum Beispiel, dass das Unternehmen die Hashing-Leistung seiner Nutzer zu einem Pool zusammenführt und, wie bei Poolbetreibern üblich, eine Gebühr nimmt. Die Bündelung im Pool würde zumindest auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, erfolgreich einen Block einzutragen. Als Solo-Miner wäre die Chance geringer.

Gegenüber CNN erklärte das Unternehmen, dass man erwäge, auch weitere Kryptowährungen schürfbar zu machen. Zunächst solle aber die Schürffunktion in den kommenden Monaten für alle 13 Millionen Kunden von Norton 360 verfügbar werden.

Generell braucht man ohne potente, dedizierte Grafikkarte aber gar nicht erst einen Gedanken daran zu verschwenden, ins Ether-Schürfgeschäft einzusteigen. Grafikkarten mit mindestens 6 GByte Speicher aus Nvidias Pascal- (GTX 1000 und neuer) oder AMDs Hawaii-Generation (Radeon R9 290 und neuer) sollten es schon sein. Ebenfalls ist zu bedenken, dass man mit den Stromkosten in Vorleistung auf unsichere Kursentwicklung geht und auch seine Gewinne steuerlich erklären muss. Und nicht zuletzt ist auch das Umweltdilemma einen Gedanken wert, ob man Strom für diesen Zweck verbrauchen will.

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(axk)

Quelle: www.heise.de

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