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Test & Beratung Multifunktionstintendrucker

Günstige Multifunktionsdrucker für Familie und Homeoffice

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 Wenn die Büroecke in den eigenen vier Wänden im Zuge des Home­office-Booms plötzlich zum Hauptarbeitsplatz mutiert, vermisst man bald die Annehmlichkeiten einer professionellen Büroausstattung wie den Abteilungs­drucker auf dem Flur. Ein eigenes Multifunktionsgerät muss her – möglichst eines, das auch familientauglich Fotos in guter Qualität druckt, wenig Platz braucht und nicht zu viel kostet. Leider ist die Nachfrage groß und mancher Wunschdrucker schon vergriffen.

Wir haben fünf günstige Tinten-Multifunktionsdrucker zwischen 90 und 190 Euro getestet, Brother MFC-J497DW, Canon Pixma TS5350, Epson WorkForce Pro WF-4820DWF und die HP-Modelle Envy Pro 6420 und DeskJet Plus 4120. Im Test richteten wir unser ­Augenmerk besonders auf die Home­office-Tauglichkeit, aber auch auf die ­Qualität beim Fotodruck.

Einkaufshilfe

Wer dringend einen Drucker zum Arbeiten braucht, hat oft nicht viel Wahlfreiheit und muss nehmen, was kurzfristig lieferbar ist. Wer einfach den billigsten Drucker kauft, ärgert sich womöglich über vermurkste Bedienung, fehlende Funktionen oder Tintenpatronen, die nach 50 Seiten leer sind und deren Kosten schon nach dem zweiten Ersetzen den Kaufpreis des Druckers übersteigen. Es lohnt sich deshalb, vor dem Kauf folgende Fragen zu beantworten: Wie oft und wie viel drucke ich? Brauche ich wirklich randlosen Fotodruck? Muss ich oft viele Einzelseiten scannen oder kopieren oder Umschläge und verschiedene Papier­formate bedrucken?

Druckt man nur selten und wenige Seiten pro Jahr, lohnt ein Laserdrucker. Der trocknet auch nach monatelanger Standzeit nicht ein, ist aber schnell zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Einfache Modelle ohne Scanner gibt es oft zum Schnäppchenpreis. Farb-Laserdrucker brauchen aber viel Platz und bei einigen preisgünstigen Modellen kostet ein Set Originalkartuschen mehr als ein Neu­gerät. Daher sollte man vor dem Kauf ­checken, für wie viel Seiten der mitgelieferte Toner reicht: Bei weniger als tausend Seiten zahlen Sie schnell drauf.

Wer wenig, aber regelmäßig druckt (einige Seiten pro Monat) oder ein höheres Druckaufkommen hat, fährt mit einem Tintendrucker meist günstiger. Tinte ist fast immer billiger als Toner – es sei denn, die Hersteller bestücken ihre Drucker mit Patronen, die nur Tinte in homöopathischen Dosen enthalten. Spätestens die – hoffentlich angebotenen – XL-Patronen sollten für mindestens 500 Seiten reichen. Drucker mit nachfüllbaren Tintentanks beeindrucken zwar mit sensationell niedrigen Tintenkosten, haben aber hohe Kaufpreise und lohnen nur für Vieldrucker mit einem Aufkommen von deutlich über 1000 Seiten pro Jahr.

Wenn es nur darum geht, ein paar Unterlagen oder Prospekte zu drucken und hin und wieder eine Bescheinigung zu kopieren, reicht ein 3-in-1-Multifunktionsgerät ohne Fax und Vorlageneinzug aus. Muss man dagegen pro Tag größere Mengen Post digitalisieren, lohnt der Kauf eines teureren Büro-Mufus mit duplex­fähigem Vorlageneinzug oder gleich ein separater Dokumentenscanner, der einmal eingerichtet viel Zeit sparen kann. Besser ausgestattete Drucker haben außerdem mehrere Papierfächer oder einen zusätzlichen Einzelblatteinzug für Sonderformate, Fotopapier oder Umschläge.

Ausstattung

Bis auf den Canon Pixma, der als 3-in-1-Gerät nur einen Flachbettscanner besitzt und damit zu den typischen Heim-Mufus zählt, haben alle Testkandidaten auf der Scannerklappe einen einfachen Vorlagen­einzug (Automatic Document Feeder, ADF), der allerdings nur die Vorderseiten der Vorlagen automatisch scannt. Dafür eignet sich der Pixma mit zwei Papier­fächern auch beispielsweise zum bequemen Beschriften von Umschlägen. Bei allen anderen muss man das Normal­papier aus dem einzigen Fach räumen, bevor man Fotopapier bedrucken oder Umschläge beschriften kann.

Kommen doch mal größere Druckaufträge vor, lohnt ein Gerät mit größerem Papiervorrat. Die für Büro-Arbeitsplatzdrucker geforderten 250 Blatt Normalpapier nimmt nur das Fach des Epson WorkForce auf. Auch die Papierablage sollte groß genug sein. Im Test haben wir uns zwar schon auf einen 50-Blatt-Auftrag beschränkt – für professionellere Geräte sind es 100 oder sogar 200 Blatt –, doch selbst die konnten die Ablagen der HP-­Modelle nicht aufnehmen: Nach rund 30 Blatt landeten die ersten Drucke auf dem Boden.

Bei den billigen Druckern sparen die Hersteller auch gerne an der Bedienung. Nur der Epson WorkForce lässt sich bequem über ein großformatiges Touchdisplay bedienen. Brother und Canon haben ihre Modelle immerhin noch mit kleinen Displays und einem Steuerkreuz ausgestattet, worüber sie sich noch recht intuitiv steuern lassen. HP schießt in puncto Sparwut den Vogel ab: Der billige DeskJet zeigt Tintenstand, WLAN-Funktion und die einstellige Kopienzahl auf einem monochromen Winz-LCD mit festen Symbolen an; Menüführung Fehlanzeige. Der Envy Pro hat gar kein Display; Funktionszustände meldet eine pulsierende Lichtleiste über der Ausgabe. Einrichtung und Einstellungen lagert HP in eine App und das Web-Frontend aus.

Alle Drucker im Test lassen sich via WLAN und der WPS-Funktion (Wi-Fi Protected Setup) ins heimische Netz integrieren. Bis auf den HP DeskJet verbinden sich alle mit Routern, die den WPA-Mixed-­Mode (WPA2 + WPA3) aktiviert haben, auch wenn nur der Epson-Drucker WPA3 kennt. Der Epson WorkForce hat zusätzlich eine Ethernet-Buchse. Eine Sonderstellung nehmen die beiden HP-Geräte ein, denn die Einrichtungsanleitung verschweigt, wie WPS aktiviert wird. Stattdessen soll man die App HP Smart benutzen, die alle Netzwerkdaten vom PC oder vom Smartphone sammelt und damit den Drucker einrichtet. Spätestens, wenn man die ­App-­Anfrage zum Datensammeln nicht ablehnt, könnten die Daten auf einem ­HP-­Server landen – für die Heimarbeit im Netz des Arbeitgebers ein Unding.

Mit Tinte bezahlt

Auch in diesem Test bestätigt sich die alte Faustformel: je billiger der Drucker, desto höher die Druckkosten – mit einer Ausnahme. Den Canon Pixma TS5350 bekommt man für unter 100 Euro, mit XL-Patronen kostet eine ISO-Farbseite (nach ISO/IEC 24711/12) 14,3 Cent. Nur der Epson WorkForce druckt mit seinen gut befüllten XL-Patronen (deren Reichweite beträgt satte 1100 ISO-Seiten) noch deutlich günstiger: 11 Cent pro ISO-Farbseite, der Anteil der Schwarztinte beträgt nur 4 Cent.

Am teuersten druckt der HP DeskJet Plus mit satten 18,65 Cent pro ISO-Farbseite (Schwarzanteil 8,9 Cent). Die Kosten gelten schon für die XL-Patronen! Die Reichweite der bei den HP-Modellen mitgelieferten HP-305-Normalpatronen ist geradezu lächerlich gering; sie hielten nicht einmal unseren Testparcours ohne den tintenintensiven 50-Seiten-Test durch. Letzterer enthält einen bunten Mix aus Vorlagen wie Anschreiben, Geschäftsgrafiken, aber auch Magazinseiten mit Bildern und Prospektseiten. Dieser Test leerte die zusätzlich beschafften XL-­Patronen (200 Farbseiten) um mehr als die Hälfte. Für den HP Envy Pro gibt es immerhin die XXL-Patrone HP 307 mit einer Reichweite von 400 Seiten – allerdings nur für Schwarz. Zum Vergleich: Die mitgelieferte Schwarz-Normal­patrone des Epson WorkForce Pro hält 350 ISO-Seiten.

Die überhöhten Patronenpreise haben bei HP noch einen anderen Grund: Der Käufer soll ein Instant-Ink-Abo abschließen. Wer sich ein HP-Modell zulegt, kann mit dem Druckseiten-Abo tatsächlich viel Geld sparen. Das bisherige Gratis-Angebot von 15 Seiten pro Monat hat HP eingestellt und kassiert für 15 Seiten jetzt einen Euro im Monat. Dafür kann man das Kontingent auf maximal 45 Seiten ansparen, was beim Gratis-Abo nicht funktionierte. Nutzt man die 15 Seiten aus, kostet eine Druckseite 6,7 Cent – egal, wie viel Tinte verbraucht wurde. Auch die bei Reinigungsvorgängen verbrauchte Tinte geht auf das Konto von HP. Wer mehr Seiten pro Monat braucht, kann Abo-Stufen für 50 Seiten (3Euro) bis 700 Seiten (25 Euro) buchen.

Auch Epson bietet ein ähnliches ­Tinten-Abo namens ReadyPrint an (ab 30 Seiten im Monat für 2 Euro), aber leider nur für wenige Modelle; der WorkForce Pro WF-4820 gehört nicht dazu. Wer regelmäßig mehr als 100 Seiten im Monat druckt, sollte besser über einen Drucker mit nachfüllbarem Tintentank nachdenken [1]. Scheut man die hohen Anschaffungskosten, ist eventuell Epsons All-Inclusive-Leasing „ReadyPrint EcoTank“ eine Alternative: Je nach Multifunktionsdrucker zahlt man einmalig 80 bis 130 Euro und einen monatlichen Obolus je nach Seitenzahl. Dafür bekommt man Drucker und Tinte gestellt. Für 15 Euro im Monat gibt es sogar eine Flatrate. Braucht man keine Farbe, stellt Epson auch Drucker nur mit Schwarztinte; die Flatrate kostet dann 11 Euro.

Druckzwerge in der Cloud

Vier unserer Testdrucker eignen sich nicht für höhere Druckaufkommen: Sie haben nur kleine Papierfächer und eine geringe Tintenreichweite, drucken eher gemächlich, brauchen aber auch nur wenig Platz. Besonders die Geräte von Brother und Canon nehmen nur wenig Stellfläche ein – ideal für beengte Büroecken. Nur der Epson WorkForce spielt beim Drucken, aber auch bei den Geräteabmessungen schon in der nächsthöheren Liga.

Wenn die Multifunktionsgeräte nicht gerade über ein USB-Kabel an einem PC hängen, sind sie über das Heimnetzwerk von mehreren Rechnern, aber auch von Tablets und Smartphones aus nutzbar. Alle Testkandidaten nehmen von iOS-Geräten Druckaufträge per AirPrint entgegen. Von Android-Smartphones aus funktioniert der Druck über das Plug-in der Mopria (Mobile Printing Alliance) und den herstellereigenen Plug-ins und Apps. Letztere empfangen auch Scans von den Mufus, der Brother ­MFC-J497DW verschickt sogar von der App gesendete PDFs als Fax. Auch der Epson WorkForce hat ein eingebautes Faxmodem.

Die HP-Modelle DeskJet Plus 4120 und Envy Pro 6420 ­verlagern die meisten Funktion in die Cloud: Statt eines Fax­modems verweisen sie auf einen Cloud-Dienst, über den man Faxe versenden kann.

Apropos Cloud: Google hat den Druckdienst Cloud Print zum Jahresende 2020 abgeschaltet. Bis auf den Epson Work­Force, der offensichtlich ein halbwegs aktuelles Web-Frontend hat, bieten aber alle Testgeräte noch eine Registrierung an. Die Cloud-Dienste der Hersteller wären eine Alternative, im Fall von Canon funktionieren sie mit dem von uns getesteten Modell aber nicht: Dem Canon TS5350 fehlt im Gerätemenü die Funktion, auf einen Cloudspeicher zuzugreifen. Beim Brother MFC-J497 kann man Cloudspeicher immerhin als Scanziel auswählen.

Epson stellt seinen Dienst Epson Connect bereit, über den man seinem Drucker Drucksachen per Mail senden und auf Cloudspeicher wie Dropbox, Google Drive oder OneDrive zugreifen kann. HP will seinen Dienst HP Smart – früher bekannt unter HP Connected, davor als HP ePrint – offenbar mit der gleichnamigen App verschmelzen und als Standard-Bedienoberfläche etablieren. Was bei einem reinen Familiendrucker ganz praktisch sein kann, dürfte für das Homeoffice nicht taugen: ­Fragen Sie bitte vorher ihren Chef, ob er es in Ordnung findet, wenn Geschäftsbriefe über die HP Cloud laufen.

Fazit

Wer einen zuverlässigen Multifunktionsdrucker fürs Homeoffice mit moderaten Tintenkosten sucht, ist mit dem Epson Work­Force Pro WF-4820 gut beraten. Alternativ empfehlen sich Canons Maxify-Modelle, doch waren sie im Dezember kaum zu haben. Sie drucken ebenfalls mit gut befüllten Patronen vergleichsweise günstig. Für den sonst ordentlich ausgestatteten Brother MFC-J497DW gilt das nicht. Das Gerät eignet sich eher für Heimarbeiter mit geringem Druckaufkommen.

Der Canon Pixma TS5350 ist ein guter und günstiger Familiendrucker, der auch mal im Homeoffice eingesetzt werden kann. Von den HP-Modellen DeskJet Plus 4120 und besonders vom Envy Pro 6420 sollte man die Finger lassen, auch wenn sie gerade günstig angeboten werden. Die miserable Ausstattung, die lächerliche Reichweite und die Bedienerführung dürften schnell für Frust sorgen. Wenn man das attraktive Instant-­Ink-Angebot nutzen möchte, lohnt eher ein Blick auf ältere und besser ausgestattete HP-Modelle mit Touchscreen-­Bedienung, für die man ebenfalls ein Tinten-Abo abschließen kann. Oder man greift zu einem Modell des Mitbewerbs, bei dem man noch wählen kann, ob man seine Daten in der Cloud verarbeiten lassen will oder nicht.

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